Am vergangenen Dienstag nahmen tausende Landwirte in ganz Deutschland an einer Protestaktion gegen die Agrarpolitik und gegen das öffentliche Image der Landwirtschaft teil. Auch aus der Wesermarsch nahmen rund 200 Landwirte teil, viele von ihnen gehören zu der jungen Generation.

Die Junge Union (JU) Wesermarsch fordert daher eine gründlichere Auseinandersetzung der Politik mit den Sorgen und Nöten der Landwirte. „Wir erleben zunehmend, dass sich Landwirte und Politik voneinander entfremden“, so Jannes Böck, JU-Kreisvorsitzender. Das sei zunehmend auch ein Problem in der CDU. „Es muss uns schon zu denken geben, wenn auch gegen die Agrarpolitik unserer Partei, die immer auch als Sprachrohr der Landwirtschaft galt, protestiert wird“, sagt Böck. Arbeitnehmer und Unternehmer in der Landwirtschaft müssten wieder stärker in den politischen Dialog miteinbezogen werden. Man müsse mit den Landwirten reden, nicht nur über sie.

Auch das gesellschaftliche Image sei ein großes Problem für die Landwirtschaft. Landwirte beklagen, dass sie zunehmend als Ursprung für Probleme gesehen werden. Tier- und Umweltschutz funktioniere aber nur mit den Landwirten, nicht gegen sie. „Am Ende wollen alle trotzdem möglichst günstig Milch, Fleisch und andere Erzeugnisse konsumieren. Wir müssen dann aber auch ehrlich sein und den Leuten sagen, dass das nun mal Geld kostet“, so Böck weiter. Natürlich müssen landwirtschaftliche Betriebe den steigenden Anforderungen zum Umweltschutz gerecht werden, „aber das scheitert meistens nicht am Willen der Landwirte, sondern an den Möglichkeiten.“

Die JU im Landkreis möchte sich daher in den nächsten Wochen und Monaten wieder stärker dem Thema Landwirtschaft widmen. „Wir wollen vor allem mit den jungen Landwirten in den Dialog kommen und gemeinsam überlegen, welche konkreten Forderungen in die Politik hineingetragen werden müssen, damit sich die Situation verbessert“, erklärt der stellvertretende Kreisvorsitzende Markus Preiß aus Nordenham. Diese Forderungen möchte man dann in Anträge umformulieren, um sie in den Gremien der JU und der CDU zu diskutieren. „Wenige Landkreise sind so stark von der Landwirtschaft geprägt, wie die Wesermarsch. Daher sehen wir uns hier auch ein Stück weit in der Verantwortung, einen starken Impuls in die höheren Partei-Gremien zu geben“, so Preiß. Bereits in der Vergangenheit hat der Kreisverband Erfolge bei Sachanträgen erzielen können. So wird beim kommenden CDU-Bundesparteitag im November ein Antrag zum Thema Waldbrandbekämpfung diskutiert, der bereits auf dem JU-Deutschlandtag zu Beginn des Monats angenommen wurde und seinen Ursprung im Kreisverband Wesermarsch hat. „Das zeigt, dass wir konkrete inhaltliche Forderungen bis ganz nach vorne tragen können. Das Gleiche wollen wir zukünftig auch für andere wichtige Themen, momentan eben vor allem landwirtschaftspolitische, erreichen“, erklärt Kreisvorsitzender Jannes Böck abschließend.

 

Kategorien: Aktuelles